Darum hat Ralf Rangnick dem FC Bayern München eine Absage erteilt – Österreich kann bei der EM 2024 für echte Überraschung sorgen

Aus diesem Grund hat Ralf Rangnick Bayern München abgelehnt. Der älteste Trainer der EM 2024 hätte den größten deutschen Verein übernehmen können, lehnte dies jedoch ab, um in Österreich zu bleiben. Stattdessen könnte er diesen Sommer noch etwas länger in seinem Heimatland trainieren. Ein mitreißender Sieg gab Österreich eine reelle Chance, das Achtelfinale zu erreichen.

Polen hingegen wird mit ziemlicher Sicherheit ohne Punkt aus der Todesgruppe ausscheiden und muss nur noch gegen Frankreich antreten. Für Robert Lewandowski, dessen Eintritt ins Turnier verletzungsbedingt verzögert war, könnte sein Ausscheiden vorzeitig erfolgen.

Doch für Christoph Baumgartner gab es neben seinem statistischen Wunderwerk noch einen weiteren Schock. Im März schoss er das wohl schnellste Tor in der Geschichte des internationalen Fußballs. Nach diesem Sechs-Sekunden-Schuss gegen die Slowakei fühlte sich ein Tor in der 66. Minute schlampig an, war aber auch gut geschossen und entscheidend und brachte Österreich in Führung.

Dann kam der letzte Schlag für Polen. Durch Elfmeterschießen hatten sie sich für die EM 2024 qualifiziert, und Wojciech Szczesnys Parade im Elfmeterschießen gegen den walisischen Dan James entschied die Entscheidung über die Play-offs. Ein Elfmeter verschaffte Österreich einen Vorsprung. Szczesny kassierte den Elfmeter, Marko Arnautovic überwand ihn dann aus 12 Metern.

Und so kann Österreich, das knapp gegen Frankreich verlor und noch die Niederlande erwartet, einen Blick auf das Achtelfinale werfen. Dorthin gelangten sie bei der EM 2020, allerdings aus einer schwächeren Gruppe und mit langweiligerem Fußball. Dies war jedoch die Umsetzung der Rangnick-Revolution, Deutschlands ursprünglicher Gegenpresser zeigte, was er auf der internationalen Bühne leisten kann.

Österreich ging mit bemerkenswerter Intensität an eine turbulente Situation heran. Im internationalen Fußball ist es schwieriger, Druck auszuüben, wenn den Spielern weniger Zeit bleibt, den nötigen Zusammenhalt zu entwickeln, aber Rangnicks Österreich tat dies mit Leidenschaft. Sie verbanden einen schnellen Start mit einem starken Abschluss. Auch Rangnick trug seinen Teil dazu bei und nahm aussagekräftige, großartige Auswechslungen vor.

Christoph Baumgartner (rechts) jubelt nach seinem zweiten Tor für Österreich
Christoph Baumgartner (rechts) jubelt nach seinem zweiten Tor für Österreich (EPA)
Rangnick (links) wird nach dem Sieg beglückwünscht
Rangnick (links) wird nach dem Sieg beglückwünscht (Getty)

Patrick Wimmer sorgte für Schwung im Angriff, aber die vielleicht bemerkenswerteste Veränderung war, einen Linksverteidiger mit Vorlage durch einen anderen zu ersetzen, der ihm nacheiferte. Philipp Mwene hatte Österreichs erstes Tor vorbereitet, das Gernot Trauner brillant mit einem Kopfball verwandelte. Alexander Prass’ Pass führte zu Baumgartners zweitem Tor. Eine weitere Veränderung von Rangnick war, Arnautovic in die Startelf zu bringen. Der 35-Jährige hat vielleicht nicht das Tempo, um für diese Art von Fußball wie geschaffen zu sein, aber er hat eine schnelle Reaktion; seine Finte war entscheidend für Baumgartners Tor.

Und im Duell der erfahrenen Stürmer ging Arnautovic als Sieger hervor. Lewandowski saß zunächst nur auf der Bank, da seine Oberschenkelprobleme Polens Pläne, ihn in Berlin in der Startelf einzusetzen, durchkreuzten. Nach einer Stunde kam er schließlich doch noch ins Turnier. Seine frühe Wirkung war jedoch eher von der falschen Art, denn schon nach vier Minuten kassierte er die Gelbe Karte für einen Ellenbogenstoß gegen Philipp Lienhart. Polens Rekordtorschütze hatte keine Schüsse, keine Tore, aber er hatte einen Blick vom Spielfeld, als Österreich in Führung ging.

Die große polnische Mannschaft muss zwar schnell wieder nach Hause, aber sie haben den Nachmittag zu einem großartigen, unvergesslichen Erlebnis gemacht. Dieses historische Bowl war ein Oval aus Lärm, zwei der größten Fangemeinden Deutschlands sorgten für eine wunderbare Atmosphäre. Die Polen und die Österreicher kamen in Scharen über die Grenze; ​​Deutschlands zentrale Lage in Europa machte dieses Turnier sehr zugänglich. Und es war auch von hoher Qualität: Diese Gruppe war insbesondere Werbung für ein Turnier mit 24 Mannschaften, wobei sich Polen durch die Hintertür qualifizierte und dennoch wie eine Mannschaft aussah, die in einer anderen Gruppe vielleicht das Achtelfinale erreicht hätte.

Sie können über Chancen nachdenken. Der lebhafte Przemyslaw Frankowski schoss drüber. Patrick Pentz parierte den Freistoß von Piotr Zielinski und wehrte beim 2:1 einen entscheidenden Schuss von Karol Swiderski ab. Kamil Grosicki schoss kurz vor Schluss einen Volleyschuss daneben. Sie hatten Widerstandskraft bewiesen, um auszugleichen, Krzysztof Piatek versenkte den Abpraller mit der Innenseite, nachdem Trauner den Schuss von Jan Bednarek geblockt hatte.

Piatek glich für Polen aus
Piatek glich für Polen aus (AP)

Dennoch gab es Momente, in denen sie von den energischen Österreichern unter Druck gesetzt wurden. Sie gingen früh in Führung, als Trauner in die obere Ecke köpfte und Rangnick dafür belohnte, dass er den Innenverteidiger ins Team geholt hatte. Auch das zweite Tor trug seine Handschrift: Prass war erst seit drei Minuten auf dem Platz, als er ins Mittelfeld passte und Arnautovic den Ball zu Baumgartner passieren ließ. Dessen zweiter Kontakt war an Szczesny vorbei, der seltsamerweise in die falsche Richtung sprang. Baumgartner war unter Rangnick für Österreich sehr produktiv; eine lebendige Leistung machte ihn wohl auch ohne das Tor zum Mann des Spiels.

Und Österreich hatte bald ein weiteres Tor. Marcel Sabitzer schob sich vor den dämlichen Bednarek und stürmte durch, bis Szczesny ihn zu Fall brachte, was ihm eine Verwarnung und einen Elfmeter einbrachte. Marko Arnautovic schickte Szczesny in die falsche Ecke. Konrad Laimer hätte fast noch ein viertes Tor erzielt, aber Rangnicks stürmisches Österreich brauchte es nicht.

Ein Trainer, dessen Bedeutung eher an seinem Einfluss als an seinen Trophäen gemessen werden kann und der es verdient, dass man sich nicht nur an seine erfolglose Zeit als Interimstrainer von Manchester United erinnert, hat Österreich an den Rand des Abgrunds gebracht. In den letzten vier Jahrzehnten hat das Team nur ein einziges K.o.-Spiel bei Turnieren bestritten. Nun winkt ein zweites.

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