The damaged oil tanker ‘Eventin’ remains under customs supervision off Sassnitz, following an accident over a week ago while carrying nearly 100,000 tons of oil. Authorities have found no evidence of a crime, although the ship is suspected of being part of Russia’s shadow fleet, which evades oil sanctions. Ongoing customs investigations aim to verify the oil’s origin and potential embargo violations. NATO and Baltic states are exploring legal measures against such shadow fleets, which pose environmental risks.
Überwachung des Tankers ‘Eventin’ bei Sassnitz
Der beschädigte Öltanker ‘Eventin’ liegt weiterhin vor Sassnitz und wird von den Zollbehörden überwacht. Laut der Staatsanwaltschaft Stralsund gibt es derzeit keine Hinweise auf eine Straftat. Der Tanker, der mit fast 100.000 Tonnen Öl beladen ist, hatte vor mehr als einer Woche einen Unfall vor Rügen. Der ‘Eventin’ wird verdächtigt, zur russischen Schattenflotte zu gehören – alten Tankern, die russisches Öl unversichert und unter verschiedenen Flaggen transportieren, um das Embargo zu umgehen. Einige europäische Länder haben angekündigt, gegen diese Vorgehensweise entschiedener vorzugehen.
Fortlaufende Zolluntersuchungen und internationale Reaktionen
Die Zolluntersuchungen sind weiterhin im Gange. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft informierte die Deutsche Presse-Agentur, dass die Auswertungen der Zollprüfungen des ‘Eventin’ fortgesetzt werden. Der Zoll untersucht hauptsächlich, ob es sich um russisches Öl handelt und ob das EU-Öl-Embargo verletzt wird. Bisher gibt es keine Anzeichen für eine Straftat. Ob es sich jedoch um Ordnungswidrigkeiten handelt, liegt nicht im Zuständigkeitsbereich der Staatsanwaltschaft, so der Sprecher. Zudem könnte sich der Verdacht auf eine Straftat noch ergeben. Ein Sprecher der Generalzolldirektion in Hamburg erklärte, dass keine detaillierten Kommentare zu Einzelfällen abgegeben werden.
Der Fall ist derzeit einzigartig. Der Sanktionsexperte Sascha Lohmann, der zwischen 2022 und 2023 das Auswärtige Amt zu Sanktionsfragen beraten hat und seit 15 Jahren zu diesem Thema forscht, meint, dass Vorfälle wie die Beschlagnahme des Öltankers ‘Eventin’ in der Europäischen Union weitgehend neu sind: „Im Hinblick auf den Öltransport ist dies zumindest im Kontext der Russland-Sanktionen nicht passiert“, sagte der Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Internationale und Sicherheitspolitik. Die Sanktionen gegen Russland sind in Bezug auf ihren Umfang und ihre Auswirkungen auf die Europäische Union relativ beispiellos.
NATO und die baltischen Staaten prüfen, welche rechtlichen Maßnahmen gegen die Schattenflotte ergriffen werden können. Die Angelegenheit ist, gemäß Experten, komplex. Lohmann bezeichnet Schiffe der Schattenflotte als „ökologische Zeitbomben“. Die meisten westlichen Reedereien ersetzen ihre Tanker nach etwa 15 Jahren – auch aufgrund von Korrosion. Schiffe der Schattenflotte sind oft erheblich älter. Der ‘Eventin’ wurde 2006 gebaut. Zudem gibt es ein weiteres ‘Eskulationspotenzial’: Großbritannien, Dänemark, Schweden, Polen, Finnland und Estland planen, ihre maritimen Behörden anzuweisen, die Versicherungsdokumente verdächtiger Schiffe im Englischen Kanal, den dänischen Sund, den Golf von Finnland und den Øresund zu überprüfen. Rechtlich ist dies möglich, so Lohmann. Dies könnte jedoch dazu führen, dass Russland seine Schiffe zunehmend mit militärischen Begleitbooten ausstattet. Eine verstärkte Kontrolle der Schiffe könnte daher auch zu Gegenreaktionen führen.
Der Vorfall soll vor etwa einer Woche stattgefunden haben. Laut Informationen von NDR wurden von einem Tanker aus Schüsse abgegeben. Das Schiff kann seine Position erneut eigenständig halten, darf jedoch vorerst nicht weiterfahren. Ergebnisse der Zollbehörden stehen noch aus.
Die Zahl der Tanker, die russisches Rohöl unter verschiedenen Flaggen durch die Ostsee transportieren, steigt trotz des Öl-Embargos gegen Russland.
Im Kampf gegen Sabotage und die russische Schattenflotte haben die NATO-Küstenstaaten einen einheitlichen Ansatz vereinbart. Der Tanker ‘Jazz’, der mit 50.000 Tonnen russischem Rohöl beladen ist, hatte in der Nähe des ‘Eventin’ einen Maschinenausfall.
Da das Öl an Bord verbotene Waren sind, ist eine Sondergenehmigung erforderlich. Der Öltanker ist aufgrund eines Maschinenausfalls vor Rügen gestrandet.
Dieses Thema wird in der Sendung behandelt: NDR Fernsehen | Nordmagazin | 18. Januar 2025 | 19:30 Uhr.
Deutschlandfunk berichtete über dieses Thema am 17. Januar 2025 um 6:27 Uhr.