Marcel Reif’s unforgettable moments in television, particularly his iconic commentary during the 1998 Champions League game alongside Günther Jauch, are celebrated. Reif’s career includes memorable exchanges with figures like Rudi Völler and Franz Beckenbauer, showcasing the blend of rivalry and camaraderie. His deep passion for football resonates through his emotional commentary, such as during the 1990 World Cup and the 1997 Champions League final. Reif’s journey reflects both personal connections to clubs and the evolution of sports commentary in Germany.
Unvergessliche TV-Momente mit Marcel Reif
Der denkwürdige TV-Moment im Jahr 1998, als Marcel Reif zusammen mit Günther Jauch in Madrid einen Torjubel vor dem Spiel genial überbrückte, bleibt den Zuschauern für immer in Erinnerung. Doch der TV-Kommentator hatte nicht nur glückliche Augenblicke am Mikrofon – das können Rudi Völler und Uli Hoeneß bestätigen.
Rudi Völler war nach der 0:3-Niederlage seiner Bayer-Mannschaft in Dortmund alles andere als ruhig. Der Leverkusener Manager tobte in der Mixed Zone: „Was er sagt, interessiert mich nicht. Das könnt ihr gerne aufschreiben!“ Und als wäre das nicht schon genug Futter für die Journalisten, fügte der Weltmeister von 1990 in seinem unverwechselbaren Stil hinzu: „Dieser Besserwisser!“
Die Rivalität zwischen Reif und Beckenbauer
Der Streitpunkt war ein Satz von Marcel Reif, der die Hilflosigkeit der Bayer-Spieler gegen die damaligen deutschen Meister prägnant zusammenfasste. Als Karim Bellarabi verletzt am Boden lag, sagte Reif: „Jetzt müssen sie den Ball ins Aus spielen, das sollten die Leverkusener schaffen.“ Am nächsten Tag konterte Reif Völlers verbalen Seitenhieb elegant mit den Worten: „Das ist ein freies Land, jeder kann seine Meinung äußern.“
Für Marcel Reif war dieser Schlag von Völler im September 2012 keineswegs der erste in der Öffentlichkeit. Bereits 1985 hatte der damalige Bundestrainer Franz Beckenbauer in der legendären „Aktuelles Sportstudio“ von ZDF respektlos über Reif gesprochen. Der in Polen geborene Reif war gerade von ZDFs London-Büro in die Sportredaktion gewechselt, als der „Kaiser“ sagte: „Jetzt haben wir einen weiteren Magier. Wie heißt der? Reif oder was? Der macht wunderbare politische Kommentare. Aber halt ihn bitte vom Fußball fern!“
Doch es kam anders, und aus der Rivalität zwischen den beiden Alpha-Tieren entwickelte sich über die Jahre eine kollegiale Freundschaft. Es überrascht daher nicht, dass Marcel Reif einer der wenigen war, die Franz Beckenbauer in schweren Zeiten nach den Enthüllungen rund um die WM-Vergabe 2006 zur Seite standen.
Im Jahr 2017 schrieb Marcel Reif in seinem Buch „Nachspielzeit“ einige wahre Worte, die leider viel zu wenig Beachtung fanden: „Ich möchte nicht kleinreden, was ans Licht gekommen ist, großartige Recherche. Hut ab. Aber wenn ich sehe, wie schnell jemand in den Augen der Menschen vom Helden zum Paria wird – sorry, das berührt mich. Wenn ich Beckenbauer nach den Enthüllungen vor mir sehe und mich frage, wie ich über ihn und seine Geschichte denke – dann merke ich: Ich kann nicht einfach drauflosschießen und empört sein. Ich habe selbst zu viel getan. Auch im falschen Moment gejubelt. Auch Menschen verletzt und enttäuscht.“
Legia Warschau, damals noch Centralny Wojskowy Klub Sportowy, war Reifs große Liebe. Er erzählte einmal: „Ich war vier Jahre alt, als mein Vater mich zu meinem ersten Live-Spiel mitnahm, ich saß auf dem Tank seines Motorrads zwischen seinen Beinen.“ Später wuchs ihm die Mannschaft aus Kaiserslautern ans Herz. Als Marcel Reif einmal gefragt wurde, welcher Verein ihn zuletzt zu Tränen gerührt hatte, antwortete er: „Als der 1.FCK 1998 in der Aufstiegsrunde deutscher Meister wurde.“ Zu seinem 75. Geburtstag wünscht sich Reif nichts mehr, als den Aufstieg der „Roten Teufel“ in die erste Liga.
Als er 1984 von der Politik in den Sport wechselte, hatte Marcel Reif das Glück, einen wunderbaren Mentor und späteren Freund zu treffen: Dieter Kürten. Marcel Reif widmete ihm sein Buch „Auswärtsspiel“, da er Dieter Kürten dafür dankte, dass er „als Kommentator in den letzten 35 Jahren ein viel angenehmeres Leben hatte“ als ohne ihn. Andernfalls, so Reif, „hätte ich wohl am Tag des Spiels ein zähes Sandwich mit einem lauwarmen Coffee-to-go geschluckt und wäre dann irgendwo, egal wo in Europa, ins Stadion geeilt.“
Doch eine frühe Erfahrung als „Jungspund“ und Assistent des langjährigen Moderators der „Aktuelles Sportstudio“ öffnete Marcel Reifs Augen. Dieter Kürten hatte gesagt, als Reif am Tag vor einem Spiel über die taktischen Ausrichtungen der Mannschaften sprechen wollte: „Wie du zu Recht sagst: Sie spielen morgen. Heute müssen wir erst gut essen und kalt trinken.“ Denn wie Kürten fortfuhr: „Schau: Wir haben keinen Einfluss darauf, wie das Spiel morgen läuft. Aber wir haben großen Einfluss darauf, wie wir uns heute fühlen. Und nur ein glücklicher Drossel kann schön singen.“
Die Zuschauer und Zuhörer schätzen Marcel Reif bis heute für die große Liebe zum Spiel, die aus all seinen Sätzen spricht. Als im Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft 1990 in Italien das Team des klaren Außenseiters Kamerun kurz davor war, den amtierenden Weltmeister Argentinien zu besiegen, hielt Reif seine Emotionen nicht künstlich zurück und sprach in sein Mikrofon: „Als Reporter darf ich nicht parteiisch sein… Ich will auch nicht parteiisch sein – aber… rennt, meine kleinen schwarzen Freunde, rennt!“ Reif brachte damit die Gefühle fast aller TV-Zuschauer in wundervolle Worte.
Diese Momente werden für immer bleiben, genauso wie seine mittlerweile legendären Worte im Champions-League-Finale 1997 in München – als BVB den Pokal gewann, insbesondere durch ein unvergessliches Tor von Lars Ricken: „Ja, jetzt geht Stephane Chapuisat runter – und Lars Ricken kommt. Der Mann mit dem entscheidenden Tor in Auxerre, mit dem entscheidenden Tor in Manchester. Möller. Ricken! Ricken! Jetzt chippen! Jaaaaaa! Fünf Sekunden auf dem Platz. Fünf Sekunden! Lars Ricken! Das kann man sich nicht ausdenken. Legenden werden geboren, und sie sind live!“
Ein weiterer TV-Moment wird ebenfalls unvergesslich bleiben – für den Marcel Reif und sein Kollege Günther Jauch zu Recht den „Bayerischen Fernsehpreis“ im Jahr 1998 erhielten. Die teils grotesk komischen Dialoge zwischen den beiden während des Champions-League-Spiels zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund, als ein Tor vor dem Spielverlauf fiel, sind in die Geschichte des deutschen Fußballs eingegangen.
Besonders eine Passage wird bis